MAT hilft bei Rekonstruktion des legendären Horch 14-17 PS Tonneau von 1904
Am Rande von Zwickau in Sachsen, im Herzen des alten Audi-Werkes liegt das August Horch Museum. Hier hat man sich zum Zweck gesetzt Automobilgeschichte nicht nur für technisch interessierte Besucher erlebbar zu machen.
Über sechs Jahre arbeiteten Projektleiter Bernd Czekalla und viele weitere Mitglieder hier an einem wahren Mammut-Projekt. In mühevoller Detailarbeit entstand hier eine originalgetreue Komplettrekonstruktion des ersten Autos aus Zwickau – des Horch 14-17 PS Tonneau von 1904. Ein Fahrzeug von dem heute kein einziges Exemplar mehr erhalten ist und das sich insbesondere dadurch auszeichnet, dass es zeitlich am Übergang von der Kutsche zum Automobil liegt. Der Horch 14-17 PS Tonneau verbindet daher Elemente und Bauteile aus beiden Welten.
Da als Ausgangsmaterial nur Beschreibungen und Bilder aus alten Katalogen zur Verfügung standen, war es eine der zentralen Herausforderungen, an originalgetreue Bauteile für das historische Fahrzeug zu gelangen. Die Liste war lang und reichte von Trittbrettern über Ölpumpengehäuse bis hin zu Radnabenmuttern. Bei der Anfertigung von Bauteilen in geringer Anzahl entstehen jedoch üblicherweise hohe Stückkosten.
Durch den Einsatz modernster Fertigungsverfahren aus dem industriellen Modell- und Formenbau, konnte MAT das Projekt jedoch sehr kosteneffizient umsetzen. Dabei kamen die unterschiedlichsten Materialien und Verarbeitungstechniken zum Einsatz:
Getriebehalterung, Vergaserdeckel, Trittbretter, Wasserpumpe sowie das Ölpumpengehäuse und der Verteiler wurden aus Messing, Aluminium und Rotguss gefräst. Dazu kamen gefräste Brems- und Kupplungspedale Stahl sowie eine Lüfternabe für den Kühler des Oldtimers.
Die Radnabenmuttern und Kühlerhaubenverriegelung wurden aus edler Bronze gefertigt. Dabei setzte MAT auf seine Beziehungen zu spezialisierten Partner-Automotion-Gießereien. Dort wurden neben den genannten Teilen auch Brems- und Getriebehebel, die Kardangelenke des Antriebsstrangs sowie Lenkungsteile und –hebel für den Horch 14-17 PS Tonneau nach industriellem Standard gegossen.
Nach sechs Jahren harter Arbeit schätzt Bernd Czekalla den reinen Zeitaufwand heute auf mehr als 23.000 Arbeitsstunden, die über ihn und viele weitere Mitglieder des Fördervereins erbracht worden sind. An der Zusammenarbeit mit MAT schätzt er vor allem die enge Zusammenarbeit auf persönlicher und professioneller Ebene, sowie die Fachkenntnis, Präzision und Zuverlässigkeit bei der Herstellung der für das Projekt benötigten Bauteile.